Die Ölpreise weisen zu Beginn des letzten Handelstages weitere leichte Zugewinne auf. Bereits am Donnerstag hatten sie sich höher eingependelt, nachdem Israel seine Luftangriffe auf den Gazastreifen verstärkte und ein Angriff auf die Ortschaft Rafah stündlich näher rücken könnte.
Öl der Atlantiksorte Brent verteuerte sich gestern um 99 Cent auf 89,01 Dollar pro Barrel. Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate stiegen um 76 Cent auf 83,57 Dollar. In dieser Woche hat Brent bisher 2,3% zugelegt, während WTI um 0,8% gestiegen ist.
Spannungen im Nahen Osten halten Ölpreise hoch
Die Rohölpreise sind in dieser Woche wie bereits seit Jahresbeginn aufgrund der von der OPEC+ durchgeführten Angebotskürzungen und der politischen Risiken im Nahen Osten gestiegen. Die zunehmenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran hatten Brent bereits Anfang des Monats über die Marke von 90 Dollar pro Barrel steigen lassen
Israel verstärkt Angriffe auf den Gazastreifen…
Unterdessen verstärkte Israel über Nacht die Luftangriffe auf Rafah, nachdem es angekündigt hatte, Zivilisten aus der Stadt im Süden des Gazastreifens zu evakuieren. Damit trotzte Israel den Warnungen seiner Verbündeten, die angesichts der befürchteten zahlreichen Opfer versuchten, einen umfassenden Angriff zu stoppen.
…und den Südlibanon
Angesichts der aktuellen Situation im Nahen Osten sind sich die Händler weiterhin unschlüssig, wie viel geopolitisches Risiko sie einpreisen sollen. Israel und der Iran hatten letzte Woche zwar von einer weiteren direkten Konfrontation Abstand genommen, ein gewisses Restrisiko bleibt allerdings bestehen, da Israel zuletzt seine Operationen gegen die Hisbollah im Südlibanon und die Hamas im Gazastreifen ausgeweitet hat.
Nachfragesorgen nehmen zu
Der Anstieg in dieser Woche wurde zudem durch einen Rückgang der landesweiten US-Lagerbestände unterstützt. Den Daten der Energy Information Administration (EIA) zufolge, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, sanken die Benzinvorräte in den USA in der Woche bis zum 19. April weniger stark als erwartet. Dagegen waren die Vorräte an Destillaten (Heizöl, Diesel) entgegen den Erwartungen angestiegen, was die Sorgen der Ölhändler um die Kraftstoffnachfrage wieder anfachte.
In den USA hatten sich gestern die Anzeichen für eine Abkühlung der Konjunktur bei gleichzeitig unerwartet hohen Inflations- und Beschäftigungsdaten verstärkt. Dies macht eine Verschiebung der erwarteten Zinssenkungen durch die US-Notenbank immer wahrscheinlicher.
Heizölpreise reagieren mit leichten Aufschlägen
Trotz deutlicherer Aufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, im frühen Handel, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal 0,40 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Donnerstag.