Die Ölpreise starten aktuell mit leichten Aufschlägen in Höhe von 0,5 % oder 40 Cent je Barrel (a 159 Liter) in die neue Woche. Noch am Freitag hatten mit Brent und WTI die beiden wichtigsten Ölsorten Abschläge um rund 3 % verbucht, nachdem US-Außenminister Antony Blinken zu Wochenschluss erklärt hatte, dass ein seit langem angestrebter Waffenstillstand zwischen Israel und der militanten Palästinensergruppe Hamas in Sichtweite sein soll.
Auf die Hoffnungen eines Waffenstilstands in Gaza…
Mit einem Waffenstillstand sind Hoffnungen verbunden, dass die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen ihre Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer zumindest einschränken, wenn nicht sogar einstellen. Die Miliz hatte die Angriffe stets mit der Unterstützung der Hamas gerechtfertigt.
..folgt der Angriff Israels auf die Huthi im Jemen
Angesichts der Ereignisse vom Wochenende dürften sich die Hoffnungen auf einen Waffenstillstand allerdings erstmal buchstäblich in Rauch aufgelöst haben. Ganz im Gegenteil ist angesichts der jüngsten Entwicklungen sogar eine dramatische Eskalation im Nahen Osten nicht mehr ausgeschlossen. Die Ölmärkte reagieren am Montagmorgen allerdings nur mit moderaten Preisbewegungen auf die aktuelle Lage.
Diese hatte sich verschärft, nachdem das israelische Militär am Samstag zum ersten Mal seit Ausbruch des Krieges mit der Hamas im vergangenen Oktober die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen direkt im Jemen angegriffen hat.
Vergeltung für Drohnenangriff der Huthi-Miliz auf Tel Aviv
Zuvor war es am Freitag einer von der Miliz eingesetzten Drohne zum ersten Mal gelungen, in den Luftraum von Tel Aviv einzudringen, wobei ein Zivilist getötet und acht weitere verletzt wurden.
Als Vergeltung für den Drohnenangriff der Huthis flog das israelische Militär am Samstag Luftangriffen auf Hodeida, den wichtigsten Hafen des Jemen. Berichten zufolge wurden dabei Dutzende von Menschen getötet oder verletzt und die Fähigkeit der Huthi, Container zu entladen, lahmgelegt.
Jemens wichtigster Hafen brennt
Der Hafen von Hodeida ist eine wichtige Lebensader für den Jemen, über die 70 % der Einfuhren des Landes, einschließlich lebenswichtiger humanitärer Hilfe, abgewickelt werden.
Einem hochrangigen israelischen Beamten zufolge zielten die Luftangriffe gezielt darauf ab, die Waffenlieferungen des Irans an die Huthi zu unterbrechen und den Druck auf Jemen zu erhöhen.
„Dies war eine gezielte Operation im Hafen von Hodeida. Wir haben den Angriff nach vielen Monaten der Zurückhaltung angesichts der über 200 Angriffe der Huthis durchgeführt, bei denen Dutzende von Geschossen, darunter auch Boden-Boden-Raketen, abgefeuert wurden“, so der Beamte.
Israel und Iran sprechen gegenseitige Warnungen aus
Der Iran hatte nach dem israelischen Luftangriff vor einer Eskalation und dem Beginn eines regionalen Kriegs gewarnt. Der israelische Außenminister Israel Katz entgegnete, der Angriff im Jemen sei auch eine Warnung an den Iran.
Neben dem Angriff auf Tel Aviv, hatten die Huthis ihre Luft- und Drohnenangriffe auf den kritischen maritimen Engpass im südlichen Roten Meer zuletzt wieder verstärkt. Die Operation „Prosperity Guardian“, die unter der Führung der USA die Sicherheit des wichtigen Seeweges erhöhen sollte, hat es bisher nicht geschafft, die Angriffe der Huthis einzudämmen.
Heizölpreise mit weiteren Abschlägen
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel leichte Preisabschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,65 Euro bis -1,35 Euro pro 100 Liter weniger zu bezahlen als noch zum Wochenschluss.